Beat Rudin erhält den Wissenschaftspreis der Stadt Basel 2016
Der diesjährige Wissenschaftspreis der Stadt Basel geht an Prof. Beat Rudin, Titularprofessor für Datenschutz- und Informationsrecht an der Universität Basel. Ausgezeichnet wird der Datenschutzbeauftragte des Kantons Basel-Stadt für die wissenschaftliche Verankerung und interdisziplinäre Reflexion seiner Tätigkeit als Datenschutzbeauftragter des Kantons Basel-Stadt.
15. Juni 2016
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat den diesjährigen Wissenschaftspreis an Prof. Beat Rudin verliehen. Der Wissenschaftspreis in der Höhe von 20'000 Franken wird alljährlich und im Turnus der sieben Fakultäten Forschenden zuerkannt, die zur Universität Basel in Beziehung stehen und sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen hervorgetan haben. Der Regierungsrat ehrt den 1956 geborenen Juristen für die wissenschaftliche Verankerung und interdisziplinäre Reflexion seiner Tätigkeit als Datenschutzbeauftragter des Kantons Basel-Stadt sowie für sein schweizweites Engagement in der Thematisierung gesellschaftlich hoch relevanter Fragen rund um Datenrecht und Informationssicherheit.
Prof. Beat Rudin hat in Basel Jurisprudenz studiert und 1988 das Anwaltsexamen im Kanton Basel-Landschaft abgelegt. 1991 wurde er mit einer Dissertation über den Richtplan des Bundes und der Kantone promoviert. Von 1992 bis 2001 war er als Datenschutzbeauftragter des Kantons Basel-Landschaft tätig, 2009 wurde er zum Datenschutzbeauftragten des Kantons Basel-Stadt gewählt. Von 2001 bis 2008 betreute er als Geschäftsführer die Stiftung für Datenschutz und Informationssicherheit, wo er heute noch Mitglied des Stiftungsrates ist; daneben war er als freiberuflicher Datenschutzexperte tätig. Von 2003 bis 2013 versah Prof. Beat Rudin einen Lehrauftrag an der Juristischen Fakultät der Universität Basel. Seit 2014 ist er Titularprofessor. Beat Rudin ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder.
Die rasante Entwicklung zur Informations- und Kommunikationsgesellschaft wirft in Gesellschaft und Politik immer neue Probleme rechtlicher und technischer Art auf. Diese sind nur zu bewältigen, wenn die Entwicklungen ganzheitlich betrachtet werden. So sind Datenschutzfragen sowohl in rechtlichen, technischen, wirtschaftlichen, politischen wie auch in ethischen Aspekten zu behandeln. Beat Rudin übt seine Tätigkeit als Datenschutzbeauftragter des Kantons Basel-Stadt im Wissen um diese Interdisziplinarität seines Fachgebietes aus. Seine hohe Sachkompetenz, mit der er die Kontroll- und Beratungstätigkeit in der Verwaltung ausübt, sieht sich in ein wissenschaftliches Engagement zu Fragen rund um das Datenrecht und die Informationssicherheit eingebettet.
Neben seiner Publikations- und Lehrtätigkeit organisiert Beat Rudin das jährlich stattfindende, internationale Symposion on Privacy and Security – die älteste Datenschutzveranstaltung der Schweiz –, wo Referenten aus dem In- und Ausland zusammen mit interessierten Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung das Schlüsselthema Privatheit/Sicherheit behandeln. Zudem ist er Mitherausgeber von digma. Zeitschrift für Datenschutz und Informationssicherheit, sowie der digma-Schriften zum Datenschutzrecht. Die Diskussion und Lösung von Fragen aus dem Spannungsfeld von Datenschutz/Sicherheit/Privatsphäre auf der einen Seite gegenüber dem Anspruch auf Information und Transparenz auf der anderen Seite ist eine der grossen aktuellen Herausforderungen für die juristische Wissenschaft und Praxis.
Mit der Verleihung des Wissenschaftspreises 2016 an Prof. Beat Rudin ehrt die Stadt Basel damit einen Wissenschaftler, der in vorbildhafter Weise eine Brücke zwischen Praxis und Wissenschaft schlägt und sein praktisches wie theoretisches Wissen auf beiden Seiten fruchtbar werden lässt.
Die feierliche Übergabe des Wissenschaftspreises findet am 20. September 2016 im Grossratssaal statt.