Eine Erfolgsgeschichte: Auszeichnung für Basler Innovationsprojekt
Gegen Alzheimer und andere Gedächtnisstörungen gibt es bis heute keine wirksamen Medikamente. Wissenschaftler der Transfakultären Forschungsplattform «Molecular and Cognitive Neurosciences» der Universität Basel widmen sich seit Jahren der Suche nach neuen Wirkstoffen, um diesem Mangel zu begegnen. Nun hat die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung ihr Projekt als Erfolgsgeschichte ausgezeichnet.
12. September 2016
Die Basler Professoren Andreas Papassotiropoulos und Dominique de Quervain erforschen seit 15 Jahren die genetischen Grundlagen des Gedächtnisses. Sie interessiert, welche Gene das Gedächtnis steuern und wie diese im Zusammenhang mit Gedächtnisproblemen bei Erkrankungen wie Alzheimer oder Depressionen stehen. Auf ihrer Suche nach neuen Wirkstoffen setzen die Forscher auf humangenetische Untersuchungen.
Dabei analysieren sie mittels Ganz-Genom-Scans das Erbgut von mehreren tausend Testpersonen und vergleichen die Resultate mit deren Gedächtnisleistung. In einem von der KTI geförderten Projekt starteten sie vor drei Jahren eine genombasierte Suche nach sogenannten «Drug Targets», also nach Molekülen, die zur Entdeckung von neuen Substanzen führen könnten.
Mehrere Wirkstoffe identifiziert
Dank dieser systematischen Suche ist es dem Forschungsteam zusammen mit der biopharmazeutischen Firma AC Immune aus Lausanne gelungen, bereits mehrere potenzielle Wirkstoffe zu identifizieren. Die Topkandidaten werden nun an der Transfakultären Forschungsplattform klinisch getestet. Dieser Fortschritt hat die KTI dazu veranlasst, das Projekt der beiden Forscher als Erfolgsgeschichte auszuzeichnen.
Weitere Auskünfte
Prof. Dr. Dominique de Quervain, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Tel. +41 61 267 02 37, E-Mail: dominique.dequervain@unibas.ch