x
Loading
+ -

Michael Hall erhält Ehrendoktorwürde der Universität Genf

Die Universität Genf hat dem Biochemiker Prof. Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel die Ehrendoktorwürde verliehen. Die Hochschule würdigt mit dieser Auszeichnung seine herausragenden wissenschaftlichen Verdienste und sein anhaltendes Engagement für die Institution.

14. Oktober 2016

Prof. Michael N. Hall hat in einer feierlichen Zeremonie heute Freitag am Dies academicus die höchste Auszeichnung der Universität Genf erhalten: den Doctor honoris causa. Die Ehrendoktorwürde wurde ihm in Anerkennung sowohl seiner bedeutenden wissenschaftlichen Errungenschaften als auch seines langjährigen Engagements für die Genfer Hochschule beispielsweise im Louis-Jeantet-Stiftungsrat oder im externen wissenschaftlichen Beirat der Medizinischen Fakultät verliehen, wie der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Henri Bounameaux, ausführte.

«Es ist eine sehr grosse Ehre, die Ehrendoktorwürde der Universität Genf entgegenzunehmen», sagt Hall, der seit fast 30 Jahren am Biozentrum der Universität Basel forscht und lehrt. «Für einen Wissenschaftler ist die Wertschätzung durch die eigenen Kollegen die höchste Auszeichnung. Es ist natürlich auch eine Anerkennung für die vielen hervorragenden Studenten, Postdoktoranden und Kollegen, mit denen ich das grosse Glück hatte zusammenzuarbeiten», so Hall. «Die Genfer Universität ist eine exzellente Einrichtung und es freut mich, dass ich diese Institution mit einem Beitrag unterstützen kann. Auch persönlich bedeutet mir der Ehrendoktor aus Genf sehr viel, die Schweiz ist meine Wahlheimat – und so fühle ich mich noch mehr als Schweizer.»

Ein Schlüsselprotein namens TOR

Woher weiss eine Zelle, wie gross sie werden darf? Wie genau wird ihr Wachstum gesteuert? Dies sind Fragen, denen Hall in seiner Forschung auf den Grund geht. Der grosse Durchbruch, der ihm in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen eingebracht hat, gelang ihm vor etwa 25 Jahren. Er hatte in der Hefe ein Protein entdeckt, welches durch das Krebsmedikament Rapamycin gehemmt wird und so zu seinem Namen TOR – Target of Rapamycin – kam. Später fanden Hall und seine Mitstreiter heraus, dass TOR das wohl wichtigste Steuerelement des Zellwachstums ist und nicht nur in Hefen, sondern auch in höheren Organismen wie den Säugetieren vorkommt.

«Die für mich bedeutsamste Erkenntnis war», sagt Hall, «dass es einen eigenen unabhängigen Signalweg gibt, der das Zellwachstum kontrolliert.» Das unkontrollierte Wachstum von Zellen spielt bei einer Reihe von Erkrankungen eine grosse Rolle. Neben Krebserkrankungen lassen sich auch die klassischen Volkskrankheiten wie Adipositas, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder Alzheimer auf Fehlfunktionen des TOR-Signalnetzwerkes zurückführen.

nach oben