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Corona-Freiwillige: Zufriedener durch Online-Plattformen

Während der Coronapandemie engagierten sich viele Freiwillige beim Einkaufen von Lebensmitteln. (Bild: zvg)
Während der Coronapandemie engagierten sich viele Freiwillige beim Einkaufen von Lebensmitteln. (Bild: zvg)

Bereits kurz nach dem Lockdown haben sich sehr viele freiwillige Helferinnen und Helfer für Menschen aus Corona-Risikogruppen gemeldet – vor allem über Online-Plattformen. Solche Angebote können sich punkto Mobilisierung, Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Freiwilligen auch längerfristig positiv auswirken, wie eine Studie der Universität Basel ergibt.

26. Oktober 2020

Während der Coronapandemie engagierten sich viele Freiwillige beim Einkaufen von Lebensmitteln. (Bild: zvg)
Während der Coronapandemie engagierten sich viele Freiwillige beim Einkaufen von Lebensmitteln. (Bild: zvg)

Gleich zu Beginn der Covid-19-Pandemie wurde klar, welche Bedeutung die Freiwilligenarbeit hat: Zigtausende Menschen meldeten sich spontan und meist ausserhalb formeller Strukturen, um für andere Menschen Lebensmittel einzukaufen oder weitere Hilfe zu leisten, etwa das Gesundheitssystem zu unterstützen. Anders als in früheren Krisen bestand für alle Beteiligten gleichermassen die Gefahr einer Ansteckung. Die Einsätze wurden daher meist über verschiedene Online-Plattformen organisiert, die Helfer und Hilfesuchende zusammenbrachten.

Hilfsangebote überstiegen Nachfrage deutlich

Auf allen Plattformen überstieg das Angebot an Hilfeleistungen die Nachfrage bei Weitem. Forschende des Center for Philanthropy Studies CEPS der Universität Basel haben nun mit Kollegen der Universität Freiburg i. Br. und der ZHAW Winterthur untersucht, welche Bedeutung die Online-Plattformen für Motivation und Leistungsbereitschaft der Freiwilligeneinsätze hatten. Im Fachblatt «Nonprofit and Voluntary Sector Quarterly» berichten sie von den Ergebnissen.

Ihre Befragung einer Stichprobe von 565 freiwilligen Helferinnen und Helfern einer grossen Plattform zeigt, dass die Online-Vermittlung das Überangebot an Hilfsbereitschaft kanalisieren und damit falsche Erwartungen reduzieren kann. Zudem boten die Corona-Plattformen Informationen zu Sicherheits- und Gesundheitsfragen während des Hilfseinsatzes, was sich positiv auf die Zufriedenheit der Freiwilligen auswirkte.

Auch waren die aktiven Helferinnen und Helfer umso zufriedener, je mehr sie eine mögliche Infektion durch das Virus befürchteten. Eine Erklärung dafür sehen die Forschenden darin, dass die Freiwilligenarbeit das Selbstvertrauen der Helfenden stärkte, und zwar umso mehr, je mehr Risiko sie dabei für sich selbst sahen.

Bereitschaft zu langfristigem Engagement

«Eine höhere Zufriedenheit durch den spontanen Hilfseinsatz verstärkt die Bereitschaft, sich später langfristig zu engagieren», sagt Prof. Dr. Georg von Schnurbein, Professor für Stiftungsmanagement der Universität Basel und Mitautor der Studie. «Die Bedeutung der Freiwilligenarbeit für unsere Gesellschaft ist immens – nicht nur in Krisenzeiten.»

Das langfristige Engagement sei wichtig für viele Bereiche der Gesellschaft wie etwa im Sozial- und Gesundheitswesen sowie in der Kultur- und der Jugendarbeit. Gemäss der letzten Erhebung wurden 2013 in der Schweiz 665 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit geleistet, während die bezahlte Arbeitsleistung im gesamten Gesundheits- und Sozialwesen 853 Millionen Stunden betrug.

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