Personalisierte Medizin: Nationale Fördergelder für Basler Forschungsgruppen
Neun Forschungsprojekte in personalisierter Medizin mit Basler Beteiligung erhalten Fördergelder des Bundes: Forschende von Universität und Universitätsspital Basel, des Universitäts-Kinderspitals beider Basel sowie des Departements für Biosysteme der ETH Zürich in Basel werden unterstützt. Die im Rahmen der nationalen Initiative «Swiss Personalized Health Network» und des ETH-Schwerpunkts «Personalized Health and Related Technologies» geförderten Projekte erhalten in den nächsten drei Jahren über 14 Mio. Franken.
06. Dezember 2017
Die geförderten Forschungsprojekte umfassen verschiedene Krankheitsfelder wie schwere bakterielle Infektionen, Krebs, Gebrechlichkeit, Immuntherapien und Neurowissenschaften. Zudem sollen die Zugänglichkeit und die Handhabung der medizinischen Daten für Forschungsprojekte gestärkt sowie auch die Datenlage zur personalisierten Medizin bei Kindern und jugendlichen Patienten verbessert werden. Die Universität Basel und die beiden Universitätsspitäler erbringen zusätzliche Eigenleistungen von nochmals über 2,5 Mio. Franken.
Fünf Projekte unter Basler Leitung
Fünf der unterstützten Projekte werden von Forschenden der Universität und des Universitätsspitals Basel koordiniert. Die «Personalized Swiss Sepsis Study» (PD Dr. Adrian Egli) soll das Auftreten und den individuellen Verlauf von Blutvergiftungen früher und genauer als bisher vorhersagen und damit eine effektivere Behandlung ermöglichen. Das Projekt «Multidisciplinary Multicentre Molecular and Cellular Cancer Consortium» (Prof. Dr. Mohamed Bentires-Alj) dient der personalisierten Diagnose und Therapie von Krebspatientinnen und -patienten im fortgeschrittenen Stadium.
Drei weitere Projekte aus dem Departement Klinische Forschung klären den Umgang mit Patientendaten zu Forschungszwecken (Dr. Jörg Willers), schaffen eine elektronische Patienten-Einverständniserklärung (Prof. Christiane Pauli-Magnus) und bearbeiten medizinische Berichte mit Methoden der künstlichen Intelligenz (Dr. Thomas Fabbro).
Bei den übrigen vier Projekten sind Basler Forschungsgruppen, unter anderem der Transfakultären Forschungsplattform Molekulare und Kognitive Neurowissenschaften, als Mitwirkende beteiligt.
Die unterstützten Forschungsvorhaben wurden grösstenteils im Rahmen der Allianz zwischen Basel und Zürich konzipiert. Die meisten Projekte schliessen auch Forschungsgruppen anderer Universitätsspitäler mit ein und suchen nach gesamtschweizerischen Lösungen für die Herausforderungen der personalisierten Medizin. Am Hochschulstandort Basel werden die Aktivitäten zur personalisierten Medizin durch Personalized Health Basel, einer gemeinsamen Projektorganisation der Universität und des Universitätsspitals Basel sowie des Universitäts-Kinderspitals beider Basel koordiniert.
Für die wirksamste Therapie
«Personalized Health» beabsichtigt die gezielte Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten mit der dafür wirksamsten Therapie und den geringstmöglichen Nebenwirkungen für jeden individuellen Patienten. Grundlage dafür ist ein detailliertes wissenschaftliches Verständnis der persönlichen Gesundheit, Genetik und Krankheitsabläufe einer Patientin oder eines Patienten.
Weitere Auskünfte
Prof. Dr. Radek Skoda, Universität Basel, Departement Biomedizin / Universitätsspital Basel, Tel. +41 61 265 23 24, E-Mail: radek.skoda@unibas.ch