CO2-Fussabdruck
2’961 Tonnen Treibhausgasemissionen gelangten 2018 durch den Energieverbrauch der Universität Basel in die Atmosphäre. Die Emissionswerte sanken damit im Vergleich zum Vorjahr um gut 20 %. Für den ersten Report wurden aufgrund der Datenlage nur die Treibhausgasemissionen für Strom, Wärme und Kälte berechnet.
Der Rückgang der Emissionen im Vergleich zu 2017 ist auf den leicht verminderten Energieverbrauch, insbesondere aber auf einen veränderten Fernwärme- und Strommix zurückzuführen. Die Emissionen sanken deutlich stärker als der Gesamtenergieverbrauch, der im gleichen Zeitraum um 2.5 % zurückging. Grund für den markanten Rückgang der Gesamtemissionen war vor allem der veränderte Wärmeverbrauch. Dies hängt einerseits mit den gesunkenen Bezugsmengen (-10 %), andererseits mit einem klimafreundlicherem Fernwärmemix zusammen. Die Emissionen durch den Wärmeverbrauch sanken im Vergleich zum Vorjahr von insgesamt 3'111 Tonnen auf 2'471 Tonnen (-21 %).
Trotz gestiegenem Stromverbrauch (+5.9 %) wurde durch den Wechsel zu einem neuen Stromlieferanten eine zusätzlichen Emissionsreduktion von fast 100 Tonnen erreicht. Mit dem Wechsel einher geht auch ein veränderter Strommix: Setzte sich der Strommix 2017 noch zu 100 % aus schweizerischen erneuerbaren Energiequellen zusammen, bestand der letztjährige Strommix zu 94.2 % aus ausländischem Atomstrom, zu 5.5 % aus heimischer Wasserkraft und zu 0.3 % aus den übrigen erneuerbaren Energiequellen Sonne, Wind und Biomasse.
Die energiebezogenen Treibhausgasemissionen pro Universitätsangehörige/r[1] sanken von 316 kg im Jahr 2017 auf 256 kg CO2-Äquivalente im Jahr 2018, was einem Rückgang von 19% entspricht.
Für den ersten Report wurden aufgrund der Datenlage nur die energiebezogenen Treibhausgasemissionen sowie die Emissionen der Verpflegung berechnet. Die Treibhausgasanalysen anderer Hochschulen zeigen aber auf, dass gerade die Mobilität einen grossen Anteil des CO2-Fussabdrucks ausmacht. Beispielsweise machten die Dienstreisen 2016 rund 60 % der Gesamtbelastung der Treibhausgasemissionen der ETH Zürich aus – 94 % davon durch Flugreisen. Aktuell wird ein Konzept zur Erfassung von universitären Dienstreisen erarbeitet, um in Zukunft auch den CO2-Fussabdruck durch Flugreisen berechnen zu können.
Treibhausgasemissionen des Energiebedarfs nach GHG Protocol
Die Treibhausgasemissionen wurden gemäss dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) in drei sogenannte «Scopes» aufgeteilt. Zu den direkten energiebezogenen Emissionen (Scope 1) gehören Energieträger, deren Verbrauch zu direkten Treibhausgasemissionen auf dem Gelände der Universität führen. Dazu zählen zu Heizzwecken verbrauchtes Erdgas und in der Forschung verwendete Prozessgase. Scope-1-Emissionen machten 2018 insgesamt 3.5 % der universitären Gesamtemissionen aus.
Gewichtiger sind an der Universität Basel die indirekten Emissionen. Diese machen zusammen 96.5 % der Emissionen aus. Diese fallen zum einen bei der externen Erzeugung der eingekauften Energieträger Strom, Wärme und Kälte an (Scope 2). Zum anderen fallen diese entlang der Energieproduktionskette an (Scope 3). Dazu gehören z.B. Emissionen aus vorgelagerten Prozessen und Verluste in der Strom-, Wärme-, oder Primärenergiebereitstellung.
In der nachfolgenden Tabelle sind die in Tonnen CO2-Äquivalente umgerechneten, energiebezogenen Treibhausgasemissionen pro Scope aufgeführt.[2]
Scope 1 - Direkte Emissionen
(Erdgas, Prozessgas)
81
82
103
3.5 %
+ 24.9 %
+ 27.2 %
Scope 2 - Indirekte Emissionen: Energiebezug
(Strom, Wärme, Kälte)
1'689
1'861
1'428
48.2 %
- 23.3 %
- 15.4 %
Scope 3 - Indirekte Emissionen: Energiebereitstellung
(Erdgas, Strom, Fernwärme, Fernkälte, Prozessgas)
1'610
1'762
1'430
48.3 %
- 18.9 %
- 11.2 %
Total
3'380
3'705
2'961
100.0 %
- 20.1 %
- 12.4 %
[1] Zu den Universitätsangehörigen zählen die in Vollzeitäquivalente (VZÄ) umgerechnete Zahl der Mitarbeitenden (100 Stellenprozent = 1 Vollzeitäquivalent) sowie die Zahl der Studierende. Studierende werden als 0.68 VZÄ gewertet.
[2] Bilanziert wurde nach den Bilanzierungsempfehlungen der Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB), die in der Schweiz häufig verwendet werden.