Workshop: Theologie
Ort |
Theologische Fakultät. Frey-Grynaeisches Institut |
Datum, Uhrzeit |
Donnerstag, 06. März 2025 |
Liebe, Ehe, Sexualität in theologischer Perspektive
Liebe ist ein ganz persönliches Thema. Gerade deshalb findet sich dazu auch viel in der christlichen Bibel. Über dieses aufregende und schwierige Thema haben Theologinnen und Theologen steile Thesen entwickelt. Manche christliche Kirchen haben aus Streit über Sexualität und Lebensformen die Verbindung zueinander abgebrochen. Wie kann die wissenschaftliche Theologie mit ihren Methoden helfen, mit diesen Fragen umzugehen und eine eigene fundierte Position zu finden?
Der erste Teil des Workshops fragt danach, wie man neutestamentliche Aussagen zur Homosexualität auf heutige Fragen beziehen kann.
Der zweite Teil des Workshops liest einen theologischen Text aus dem Zeitalter der Romantik. Wie kann die Liebe zwischen Frauen und Männern gelingen? Sind Frauen und Männer grundverschieden oder sind sie letztlich gleich?
Wenn Menschen als Paar zusammenleben, wie können sie das auf gerechte Weise gestalten? Der dritte Teil des Workshops fragt danach, ob Gerechtigkeit eigentlich ein plausibles Kriterium für Ehe und Familie ist.
Referierende
Miriam Rose
Professorin für Systematische Theologie / Dogmatik
Ich beschäftige mich leidenschaftlich gern mit Dogmatik, weil ich verstehen will, wie alles zusammen hängt: wie meine Erfahrungen mit Politik und Gesellschaft verbunden sind, was das mit Gott zu tun hat und worauf ich hoffen kann, auch wenn oft alles so chaotisch oder düster aussieht. Denker:innen aus anderen Zeiten oder in anderen kulturellen Kontexten haben dazu höchst inspirierende Gedanken entwickelt. Diese Entdeckungen will ich mit Studierenden gerne teilen.
Moisés Mayordomo
Professor für Neues Testament
Die Beschäftigung mit biblischen Texten übte schon immer eine besondere Faszination auf mich aus. Ein Teil davon ist der Spass an detektivischer Arbeit an historischen und sprachlichen Details. Zugleich werfen die Texte die grossen Lebensfragen auf: Wie können wir uns im Verhältnis zu Gott und zur Welt verstehen? Dazu lohnt sich auch der Blick in die Rezeption biblischer Texte: Wie sind sie verstanden worden? Welche Antösse in Literatur, Musik, Film und Kunst haben sie gegeben? So kommen bei der Auslegung der biblische Texte Vergangenheit und Gegenwart immer zusammen.
Georg Pfleiderer
Professor für Systematische Theologie / Ethik
Ethik fragt nach dem guten Leben. Sie bezieht sich auf das individuelle und auf das gemeinschaftliche Leben. In beiden Bereichen lässt sich die Frage nach dem guten Leben heute bekanntlich nicht so leicht beantworten. Viele Antworten konkurrieren miteinander. Wie soll man sich da zurechtfinden? Ich bin überzeugt, dass sich in der christlichen Tradition, zumal in der reformierten viele wichtige Einsichten finden, die uns helfen können, die Frage nach dem guten Leben auch in einer schwierigen Welt immer wieder neu sinnvoll zu beantworten.