Philosophisch-Historische Fakultät
Wissen, wie Wissen schaffen
In ihrer Ausbildung lernen Schreinerinnen und Schreiner den Umgang mit verschiedenen Werkzeugen, um aus ihrem Werkstoff Holz, Möbel zu bauen. Ein Studium an der Philosophisch-Historischen Fakultät ist ganz anders und doch sehr ähnlich: Auch hier erlernen die Studierenden Techniken, mit denen sie einen Stoff bearbeiten können. Das Resultat ist kein Produkt im herkömmlichen Sinn, sondern Erkenntnis. Anhand von Texten, Bildern, Zahlen und Artefakten erforschen die Studierenden unterschiedliche gesellschaftliche und kulturelle Themen.
So viele Studienkombinationen wie Interessen
Bei der Studienwahl haben Studierende viele Möglichkeiten. Sie können aus einer breiten Palette zwei Fächer kombinieren, um den verschiedensten Interessen nachzugehen: Ob Ethnologie und Kunstgeschichte, Medienwissenschaft und Spanisch, Soziologie und Philosophie – in jeder Fächerkombination erkunden Studierende jeweils neue Wissens-gebiete: seien dies schwarze Militäreinheiten im amerikanischen Bürgerkrieg, Armut in der Schweiz, Religiosität und Sektenbildung oder die Geschichte der Fotografie. Daneben gibt es auch integrierte Studiengänge wie z.B. die Osteuropa-Studien. Dort erarbeiten sich Studierende aus soziologischen, wirtschafts- und kulturwissenschaftlichen Perspektiven ein umfassendes, kritisches Bild Osteuropas und über dessen Geschichte(n) und Verflechtung mit Westeuropa. Die russische Sprache ist dafür die Basis und deshalb Pflicht. Auch in anderen Fächern ist Spracherwerb ein wichtiger Pfeiler des Studiums: Bei den Jüdischen Studien etwa sind dies Jiddisch und Ivrit, in der Islamwissenschaft Arabisch und Türkisch.
Grundlegendes Fachwissen, breite Fähigkeiten
Nach einem mindestens dreijährigen Studium erlangen die Studierenden den ersten Abschluss, den Bachelor of Arts, in den gewählten Fächern oder dem Studiengang. Sie haben sich grundlegendes Fachwissen angeeignet und können ihr theoretisch-methodisches Rüstzeug auf neue Themen anwenden. Sie schaffen Wissen. Gleichzeitig haben sich die Studentinnen und Studenten ein fundiertes
Kontextwissen erarbeitet und können ihr Gebiet in einen grösseren Rahmen einordnen. Sie haben Techniken erlernt, um Themen differenziert aufzubereiten und verständlich zu kommunizieren.
Nach dem Bachelor
Den Absolventinnen und Absolventen des Bachelor of Arts stehen nach Abschluss des Studiums viele Wege offen: Entweder sie beginnen direkt im Anschluss ein Masterstudium und erweitern ihr Wissen sowie ihre theoretischmethodischen Fähigkeiten und erproben eigenständige wissenschaftliche Forschung. Oder sie treten mit ihren vielfältigen Kompetenzen sowie ihrem Fach- und Kontextwissen auf den Arbeitsmarkt. Die Weiterbildung geschieht dann «on the job» in branchen- und berufsspezifischen Angeboten. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, erst nach einer Erwerbsphase mit dem Masterstudium anzufangen.