Theologische Fakultät
Die Fragen des Lebens
Dürfen Embryonen zur biotechnologischen Forschunghergestellt werden? Darf dieser Keim menschlichen Lebensvernichtet werden, wenn er seinen Zweck erfüllt hat? Und wenn damit das Leid von jemand anderem gelindert werden kann?
Theologische Antworten auf die Fragen einer säkularisierten Gesellschaft
Religion ist – zumindest in Europa – schon lange kein Machtfaktor mehr. Auch die gesellschaftlich-moralische Deutungshoheit hat sie seit dem Zweiten Weltkrieg verloren. Lange Zeit galt: Je moderner eine Gesellschaft, desto kleiner der Einfluss der Religion. Die rasanten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen der letzten Jahre haben aber die Religion wieder stärker in den Fokus gerückt. Glauben und Zweifel sind wieder präsent in Medien und Gegenwartsliteratur. Es braucht wieder mehr klare Antworten und eindeutige Haltungen, die Sinn stiften und Orientierung geben.
Die eingangs formulierten Fragen drehen sich im Kern um die Frage: Wann beginnt das Leben und wann hört es auf ? In solchen bioethischen Fragestellungen zum Beispiel ist die Theologische Fakultät eine viel und gern gefragte Instanz, die gestützt auf das jahrtausendealte Erbe des Christentums verlässliche Antworten geben kann.
Interreligiöse Kompetenzen zur Konfliktlösung in pluralisierten Gemeinschaften
Mit dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld haben sich auch Berufsbilder und Studium verändert. Noch immer wählt zwar ein Grossteil der Theologie-Absolventen den klassischen Weg ins Pfarramt; es verheisst eine sichere Berufsperspektive und eine abwechslungsreiche Tätigkeit. Aber auch im Journalismus, in Beratungsunternehmen oder Personalabteilungen sind die Kompetenzen aus dem Studium gefragt. Treffen zum Beispiel in multinationalen Unternehmen unterschiedliche Kulturen und Religionen aufeinander, kommt es immer wieder zu Spannungen. Zur Sensibilisierung für die Unterschiede, zur Aufklärung und Schlichtung von Konflikten braucht es interreligiöse Kompetenz. In Unternehmen genauso wie in der pluralisierten Gesellschaft der westlichen Welt. Nur wer fundamentale Kenntnisse der anderen Religionen hat, kann zwischen den Kulturen agieren. Deshalb ist das Theologiestudium auch konsequent vernetzt angelegt: Veranstaltungen aus den Bachelor-Studiengängen Religionswissenschaften und Jüdische Studien sind genauso Pflicht wie solche aus der Philosophie.
Geschichte bietet stabiles Fundament für klare Haltung
Die Theologie mit ihrer jahrtausendealten Geschichte verhält sich in diesem Meer immer schneller neu aufkommender und wechselnder Strömungen wie ein Supertanker, schwer beladen mit ihrem kulturhistorischen, ethischphilosophischen und religiösen Erbe. Obwohl etwas träger als andere Disziplinen, passt sie ihren Kurs den neuen Begebenheiten an und hält diesen. Stabil und zuverlässig liefert die Theologische Fakultät in Basel so Antworten auf Fragen aus dem Leben. Seit 1460.