Die Ringvorlesungen im Herbstsemester 2020
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf unsere Gesellschaft und auf die Universitäten? Mit dieser Frage befasst sich diesen Herbst die Ringvorlesung «Herausforderung Digitalisierung». In drei weiteren Vortragsreihen geht es um eine historische Sicht auf das Altern, um das neue Verhältnis von Mensch und Natur in der Literatur sowie um den Austausch zwischen Naturwissenschaften und Geschlechterforschung.
07. September 2020
Die Digitalisierung verändert alle Bereiche von Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Diese Veränderungen werfen viele Fragen auf. Wird unsere Arbeitswelt künftig vor allem von Maschinen dominiert und die Politik von Filterblasen und Echokammern strukturiert? Und wie steht es um unsere medizinische Versorgung? Werden Diagnosen zukünftig nur noch von Künstlicher Intelligenz erstellt? Die Ringvorlesung Herausforderung Digitalisierung geht diesen Fragen anhand konkreter Beispiele auf den Grund und gibt Einschätzungen zu den Herausforderungen, vor denen die digitale Gesellschaft und die Universitäten stehen. Den Auftakt macht der renommierte Epidemiologe Prof. Dr. Marcel Salathé mit einem Vortrag zur digitalen Epidemiologie.
Alt werden und alt sein
Das Altern beschäftigt die Menschen schon seit der Urgeschichte. Das Departement Geschichte greift dieses Interesse auf und befasst sich in einer online durchgeführten Ringvorlesung mit verschiedenen historischen Aspekten des Alterns. Epochenübergreifend und interdisziplinär gibt die Veranstaltung Einblicke in Alterskonzepte aus der Antike und dem Christentum, beleuchtet medizinische Vorstellungen des Alterns in der Frühen Neuzeit oder thematisiert die Herausforderungen unserer modernen Altersvorsorge.
Green Poetry
Die Vorlesungsreihe Green Poetry befasst sich mit dem Verhältnis von Mensch und Natur in der Literatur. Vor allem in Bezug auf den Klimawandel wird dieses neu reflektiert. Die Literaturwissenschaft beobachten beispielsweise die Herausbildung neuer Begrifflichkeiten, welche den Klimawandel und den Einfluss des Menschen auf die Natur neu beschreiben. Auch stellt sie die Frage, wann Literatur politisch wird und in welchem neuen Verhältnis Mensch und Natur zueinanderstehen. In seiner Ringvorlesung befasst sich das Departement für Sprach- und Literaturwissenschaften mit diesen brisanten Fragen und schlägt dabei einen Bogen von der Antike bis zu aktuellen literarischen und politischen Debatten.
Geschlechterforschung und Naturwissenschaften
Die Vortragsreihe des Fachbereichs Gender Studies beschäftigt sich mit dem Thema Geschlecht sowohl aus gesellschaftlicher wie auch biologischer Perspektive und möchte so einen produktiven Austausch zwischen Naturwissenschaft und Geschlechterforschung schaffen. Zentrale Themen sind beispielsweise aktuelle Erkenntnisse aus der Hirn- und Hormonforschung, der Sexualforschung sowie der empirischen Forschung zu Trans*personen. Die Vortragenden kommen aus verschiedenen Disziplinen. Einstieg und Abschluss der Veranstaltung gestalten die Geschlechterforscherin Prof. Dr. Andrea Maihofer und der Mediziner Dr. David García Nuñez.