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Europäische Fördermittel für zwei Basler Forschende

ERC-Logo vor der Basler Skyline

Der Europäische Forschungsrat ERC zeichnet zwei Basler Forschende mit einem Starting Grant aus. Die prestigeträchtige Förderung geht an die Biochemikerin Prof. Dr. Maria Hondele von der Universität Basel sowie an Dr. Johannes Felsenberg vom Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research. Sie erhalten Fördermittel von je rund 1,5 Millionen Euro, um ihre ambitionierte Projekte in Basel realisieren zu können.

03. September 2020

Im Rahmen ihres Projekts wird sich Maria Hondele vom Biozentrum der Universität Basel mit der Entstehung und Funktion membranloser Organellen in der Zelle beschäftigen. Zellen besitzen verschiedene Zellorganellen, die bestimmte Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel die Mitochondrien, welche die Energieversorgung sicherstellen.

Neben den klassischen Organellen, die von einer eigenen Hülle (Membran) umgeben sind, gibt es auch sogenannte membranlose Organellen. Sie bilden sich selbstorganisiert ähnlich wie Öltropfen in Wasser und bestehen aus verschiedenen Proteinen und RNA-Molekülen. Über die Funktionsweise und Regulation dieser winzigen Tröpfchen ist bislang allerdings nur wenig bekannt.

Hondele möchte nun untersuchen, wie bestimmte membranlose Organellen entstehen und funktionieren. Eine Frage dabei ist, wie sie selektiv Makromoleküle anreichern und dadurch beispielsweise das Schicksal von Boten-RNAs beeinflussen.

Prof. Dr. Maria Hondele ist seit 2020 Assistenzprofessorin für Biochemie am Biozentrum der Universität Basel.

Portrait Dr. Johannes Felsenberg
Dr. Johannes Felsenberg (Bild: FMI)

Neuronale Prozesse der Erinnerung

Johannes Felsenberg und sein Forschungsteam am Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research (FMI) untersuchen die neuronalen Prozesse, die der Neubewertung von Erinnerungen zugrunde liegen. Das Ziel ist es zu verstehen, wie gelernte Informationen verändert werden können.

Eine Erinnerung kann beim Abrufen instabil werden – etwa wenn die tatsächliche Erfahrung nicht genau mit einer erlernten Erwartung übereinstimmt. In diesem labilen Zustand wird die Erinnerung durch einen Prozess, der Rekonsolidierung genannt wird, überschreibbar. Dieser Mechanismus zur Aktualisierung des Gedächtnisses hat ein grosses Potenzial, um belastende Erinnerungen beim Menschen zu lindern. Noch ist jedoch sehr wenig darüber bekannt, wie sich ein stabiler Gedächtnisinhalt in einen modifizierbaren Zustand versetzen lässt.

Im Rahmen des ERC-Projekts werden Felsenberg und sein Team genetische Ansätze mit In-vivo-Bildgebung und Verhaltensexperimenten kombinieren, um die neuronalen Schaltkreise zu entschlüsseln, die an der Destabilisierung des Gedächtnisses beteiligt sind. Dabei dient die Fruchtfliege Drosophila als Modellorganismus.

Dr. Johannes Felsenberg ist seit 2019 Forschungsgruppenleiter am FMI, das mit der Universität Basel assoziiert ist.

Unterstützung für junge Forschende

Mit den ERC Starting Grants fördert der Europäische Forschungsrat die unabhängige Forschung von hervorragenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Forschungsstipendien sind Teil des europäischen Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 und mit bis zu 1,5 Millionen Euro dotiert.

In der jüngsten Runde hat der ERC 436 Anträge bewilligt, davon 34 an Hochschulen und Forschungsinstitutionen in der Schweiz. 37 Prozent der Stipendien gehen an Forscherinnen.

 


Weitere Auskünfte

Reto Caluori, Universität Basel, Kommunikation, Tel. +41 61 207 24 95, E-Mail: reto.caluori@unibas.ch

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