Zwischen Klang und Konzept: «Schulmusik II C» im Master studieren
Mattos Berger absolviert den Masterstudiengang «Schulmusik II C», ein gemeinsames Angebot der Universität Basel und der Hochschule für Musik. Bei «Campus Stories» teilt er seine Erfahrungen aus dem Studienalltag sowie seine beruflichen Pläne.
Mit 11 Jahren begann Mattos damit, Blockflöte zu spielen. Im Alter von 13 Jahren kam die Faszination für die Geige hinzu und während seines Studiums lernte er zudem, Klavier zu spielen. «Musik bedeutet für mich Freude und eine Art emotionale Begleitung, die den jeweiligen Gemütszustand widerspiegelt. Gleichzeitig betrachte ich Musik als eine Form der Kommunikation», so Mattos. Nach der Matura erkannte er seine Berufung: Er wollte Musikwissenschaften studieren und zugleich als Lehrer tätig sein. Die Möglichkeit, beides im Studiengang «Schulmusik II C» zu vereinen, motivierte ihn zum Umzug von Bern nach Basel. Denn diesen spezifischen Studiengang kann man ausschliesslich als Master an der Universität Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz absolvieren. Den Bachelor hat er in diesem Fach bereits erfolgreich abgeschlossen.
Normalerweise dauert «Schulmusik II C» zwei Jahre, aber einige Studierende verlängern ihn aufgrund ihrer Masterarbeit oder weil sie nebenbei bereits berufstätig sind, so wie Mattos. Als wissenschaftliche Hilfskraft ist er sechs Stunden pro Woche am Fachbereich Musikwissenschaft tätig. Immatrikuliert ist der Student allerdings an der Hochschule für Musik. Diese ist Teil der FHNW. An der Hochschule finden die praxisorientierten Kurse statt: Bandunterricht, Bodypercussion, Dirigierpraxis, Bewegungskurse und Fachdidaktik sind nur einige der Inhalte, die die Musikstudierenden hier jede Woche in der Praxis üben.
Die musikwissenschaftlichen Seminare und Vorlesungen an der Universität sind eher theoretischer Natur: Die Studierenden vertiefen sich hier in die Musikgeschichte und die historischen Aspekte der Musik. Häufig verfassen sie Essays oder Arbeiten zu spezifischen musikalischen Themen. Den Stundenplan können sich die Musiker*innen selbst zusammenstellen und somit die Seminare und Vorlesungen gezielt nach ihren persönlichen Interessen auswählen. Die Inhalte sind vielfältig und reichen von «Musikgeschichte im Mittelalter bis 1600» bis zur «Analyse der Musik des 20./21. Jahrhunderts». Mattos schätzt die Möglichkeit, die theoretischen Kenntnisse aus der Musikwissenschaft direkt in der Hochschule anzuwenden. Beispielsweise durch das Klavierspiel bekommt die Theorie für ihn eine konkrete und lebendigere Dimension.
Nach dem Masterstudium eröffnen sich vielfältige Perspektiven. Eine naheliegende Option ist die Tätigkeit als Gymnasiallehrer*in, genau das ist auch der Plan von Mattos: «Mein Hauptziel ist es, Musiklehrer am Gymnasium zu werden.» Er könne später aber auch als Musikkritiker arbeiten, für eine Musikzeitung schreiben, Programmhefte für Orchester zusammenstellen oder in Musikwissenschaft promovieren, erzählt Mattos weiter. Die Kombination des Masterstudiengangs lässt dafür viele Türen offen und die Studierenden können sich in verschiedene Richtungen bewegen. Es ist jedoch zu beachten, dass für den Erwerb des Lehrdiploms nach dem Masterstudium noch ein zusätzliches Jahr an der Pädagogischen Hochschule erforderlich ist.
Doch vorerst heisst es für Mattos weiterlernen. Täglich widmet er eineinhalb bis zwei Stunden dem Klavierspiel. «Man muss sich entscheiden, worauf man den Fokus legt. Für mich ist es das Klavierspielen, da ich vor meinem Studium noch keinen Unterricht darin hatte», erklärt der Student. Während des Studiums müssen die Studierenden selbst herausfinden, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, und vor allem für die Hochschule entsprechend Zeit in das Üben der verschiedenen Fertigkeiten investieren. Es ist eine Frage der Prioritäten. Auch in der Freizeit von Mattos spielt Musik eine entscheidende Rolle: sei es im gemeinsamen Musizieren mit anderen Studierenden, als Teil des jungen Kammerorchesters Baselland oder als Leiter eines Kirchenchors im Kanton Bern. Die Musik hat in jedem Bereich von Mattos` Leben ihren Platz.