Beitrag der Universität Basel zu den SDGs
Die Universität Basel leistet in verschiedenen Bereichen einen Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs). Dazu gehören neben Forschung und Lehre auch Aktivitäten im Wissenstransfer, dem betrieblichen Management sowie als Arbeitgeberin und als öffentliche Institution.
Die Universität Basel ist entschlossen, Lösungen zu gesellschaftlichen Herausforderungen auf regionaler, nationaler sowie globaler Ebene zu erarbeiten, wie sie auch in den SDGs der Vereinten Nationen definiert sind. Im Folgenden wird anhand von ausgewählten Beispielen Einblick in die vielfältigen Beiträge der Universität Basel zu den SDGs gegeben.
Durch die Behandlung verschiedener Themen der SDGs in der Lehre können Studierende zu Change Agents für Nachhaltigkeit ausgebildet und dazu befähigt werden, diese Kompetenzen auch im späteren Berufsleben für eine nachhaltige(re) Entwicklung einzusetzen. SDG 1 «Keine Armut» wird beispielsweise in den Vorlesungen «Experimental Development Economics» oder «Geographie der Entwicklungsländer» behandelt. Lehrveranstaltungen wie «Ernährung und Gesundheit», und «Nahrungssysteme und Landwirtschaft im Wandel» oder «Biochemical Cycles and Sustainable Land Use» behandeln Themen des SDG 2.
SDG 1 - Armut in allen ihren Formen und überall beenden
SDG 2 - Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Hervorzuheben sind hier besonders die Forschungen im Bereich der Life Sciences, pharmazeutischen Wissenschaften, Sportwissenschaften und Medizin, sowie die Forschung am Swiss TPH, einer der Universität Basel assoziierten Institution. 2018 wurde das Botnar Research Centre for Child Health (BRCCH) gegründet. Es wird mit CHF 100 Mio. der Fondation Botnar finanziert. Ziel ist es, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen weltweit zu verbessern. Neben Bestrebungen in der Forschung wird das Thema Gesundheit auch in der Lehre, beispielsweise im Seminar “Current Ecological and Health Issues in Africa”, und im Universitätsbetrieb mit Gesundheitsförderprogrammen und dem Universitätssport thematisiert.
SDG 3 - Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Das Lernangebot an der Universität Basel deckt alle Altersgruppen ab von der Kinder- bis hin zur Seniorenuniversität. Über öffentliche Veranstaltungen, wie beispielsweise der Nachhaltigkeitswoche kann sich eine breite Öffentlichkeit über Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung informieren. Speziell wird an der Universität Basel der Master in Sustainable Development und das Transfakultäre Quertschnittsprogramm Nachhaltige Entwicklung TQNE angeboten.
SDG 4 - Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Die Fachstelle Diversity und die Servicestelle Studieren ohne Barrieren (StoB) setzen sich für eine Verringerung der Ungleichheiten innerhalb der Universität Basel ein. Das Karriereprogramm antelope der Fachstelle Diversity unterstützt beispielsweise hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen in ihrer Karriereentwicklung. Die Servicestelle StoB unterstützt Studierende mit körperlichen, chronischen oder psychischen Beeinträchtigungen sowie die Fakultäten dabei, den besonderen Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden. In der Lehre konzentriert sich beispielsweise der Kurs «Soziales Basel» auf die sozialen Ungleichheiten in Basel. Der Fachbereich Gender Studies befasst sich in Forschung und Lehre mit der Bedeutung von Geschlecht in Wissenschaft und Gesellschaft und betrachtet die Geschlechter und ihr Verhältnis zueinander.
SDG 5 - Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
SDG 10 - Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Das Thema Energie ist eines der Forschungsschwerpunkte der Universität Basel. So wird im Kompetenzzentrum SCCER CREST fachübergreifend zur Energiewende in der Schweiz geforscht. Ein mit 4 Millionen Euro gefördertes Forschungsprojekt aus dem EU-Forschungsprogramm «Horizon 2020» beschäftigt sich ausserdem damit, wie mehr Gerechtigkeit im Zugang zu Energiequellen geschaffen werden kann und damit, Strategien gegen Energiearmut zu entwickeln.
SDG 7 - Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
Als attraktive Arbeitgeberin ist die Universität Basel stets bestrebt, ihren Universitätsangehörigen ein motivierendes Arbeits- und Studienumfeld zu bieten. Die Universität Basel leistet zudem auf vielfältige Art und Weise Beiträge zur regionalen Wirtschaft, zum Beispiel durch die Kooperation mit Unternehmen. Start-Ups und Spin-Offs eröffnen die Möglichkeit, Know-how und gut qualifizierte Personen an Basel zu binden und somit zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung beizutragen.
SDG 8 - Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
Als wichtiger Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort fördert die Universität Basel Innovationen und technologischen Fortschritt. So können sowohl Unternehmen als auch der öffentliche Sektor global wie regional vom Technologietransfer durch Erfindungen und Patente der Universität Basel profitieren. In der Lehre werden die Themen des SDG 9 beispielsweise in den Vorlesungen «Global Change Resources», «Environment and technical change in endogenous growth theory» oder «Materials for sustainable chemistry» behandelt.
SDG 9 - Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
Sowohl Forschungsprojekte der Universität Basel als auch Lehrveranstaltungen beschäftigen sich mit dem SDG 11, und zwar disziplinen- und länderübergreifend. Ein Forschungsprojekt ist zum Beispiel Perimeters of Multilayered Democratic Citizenship in a Mobile and Multicultural World.
SDG 11 - Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
Die Universität Basel ist sich der Verantwortung ihren eigenen Handelns bewusst und verpflichtet sie sich zu einem respektvollen Umgang mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Ressourcen. Bei der Verpflegung legt die Universität Wert auf ein klimafreundliches Angebot mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln. Mit der Broschüre Nachhaltigkeit: Tipps für den Alltag und Factsheets informiert die Universität Basel über Möglichkeiten für einen individuellen nachhaltigeren Lebensstil.
SDG 12 - Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
Die Forschungsbereiche zu diesen Themen sind an der Universität Basel vielfältig und werden vorranging im Departement Umweltwissenschaften untersucht.
Die Umweltgeowissenschaften beschäftigen sich beispielsweise mit dem Thema Bodenerosion und den Folgen für Land, Luft und Wasser sowie Mitigationsstrategien. Die Forschungsgruppe Physiological Plant Ecology untersucht die Reaktionen von Pflanzen auf Umweltveränderungen, wie den Klimawandel, um damit Grundlagen zu schaffen für eine nachhaltige Landnutzung. Die Forschungsgruppe Mensch – Gesellschaft – Umwelt untersucht die Belastung der Umwelt mit Mikroplastik sowie zur Auswirkung von invasiven Fischarten in der Schweiz.
SDG 6 - Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitär-versorgung für alle gewährleisten.
SDG 13 - Umgehend Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
SDG 14 - Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
SDG 15 - Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen
Das Forschungsprojekt «Knowledge for Peace» der swisspeace foundation unter der Leitung von Prof. Dr. Laurent Goetschel als auch das Basel Institute on Governance adressieren das SDG 16 aus verschiedenen Perspektiven. Das Forschungsprojekt «IMAJINE», das von Horizon 2020 gefördert wird, hat unter anderem zum Ziel, neue integrativen Politiken zu entwerfen, um territoriale Ungleichheiten innerhalb der EU effektiver zu adressieren.
SDG 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Die vielfältigen Forschungskooperationen der Universität Basel tragen massgeblich zu einer globalen Partnerschaft bei.
SDG 17: Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen