Energie
2019 weist die Universität Basel einen Energieverbrauch von 55.1 GWh¹ aus, was ungefähr dem Verbrauch von 3’300 Haushalten² in der Schweiz entspricht. Der Energieverbrauch 2020 reduzierte sich um mehr als 8 % gegenüber dem Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie. Zudem wurde mit dem Umstieg von Atom- auf Wasserkraft eine wichtige Massnahme für eine nachhaltigere Energieversorgung umgesetzt.
Um eine klimafreundliche, ressourcenschonende und effiziente Energieversorgung zu gewährleisten, verfolgt die Universität Basel verschiedene Ansätze. Die Universität orientiert sich bei der Reduktion ihres Energieverbrauchs an der Energiestrategie 2050 des Bundes und strebt eine kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz an. Gleichzeitig setzt die Universität auf eine stärkere Berücksichtigung von erneuerbaren Energien und Abwärme zur Deckung des eigenen Energiebedarfs. Ein verbessertes Monitoring unterstützt die sukzessive Bewertung von Massnahmen und ermöglicht die Identifizierung von Optimierungspotenzialen.
100 % erneuerbare Energieträger
Die Universität Basel nutzt Energie hauptsächlich in Form von Elektrizität, Fernwärme sowie Fernkälte. Dabei produziert sie weiterhin keine eigene Elektrizität und Wärme.
Im Januar 2020 stellte die Universität ihren Strommix von europäischem Atomstrom auf europäische Wasserkraft um, um ihrer Verpflichtung zum Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden. Zudem wurde ein Vorprojekt für eine Photovoltaik-Anlage auf einem Gebäude der Universität umgesetzt, wobei nun zwei Photovoltaik-Anlagen (Pharmazentrum, DSBG-Neubau) installiert werden.
Energieverbrauch 2019 auf gleichbleibendem Niveau
Der Gesamtenergieverbrauch der Universität Basel belief sich 2019 auf 55.1 GWh. Dabei entfielen über 50 % der verbrauchten Energie auf die Elektrizität. 29.7 GWh Elektrizität wurden genutzt, was einem Anstieg von 6,6 % gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016-2018 entspricht. Mit 20.2 GWh, etwas mehr als ein Drittel des Gesamtenergiebedarfs, bleibt der Energieverbrauch für Wärme auf dem gleichen Niveau wie in den Vorjahren.
Eine deutliche Abnahme ist beim Kältebezug zu beobachten. Mit einem Verbrauch von 5.2 GWh konnte bereits 2019 eine Reduktion von 18,6 % im Vergleich zu den Durchschnittswerten von 2016-2018 beobachtet werden. Dieser Trend setzte sich 2020 mit einer Einsparung von 23,7 % gegenüber 2019 fort. Diese Reduktion lässt sich durch die neu installierten Kältemaschinen auf dem Dach des Pharmazentrums (2019) sowie im Neuen Biozentrum (2020) und damit durch die Elektrifizierung des Kühlprozesses erklären, wodurch der Energieverbrauch aus der Kälte in die Elektrizität verlagert wurde.
Umgerechnet auf die Zahl der Mitarbeitenden und Studierenden in Vollzeitäquivalenten (VZÄ)3 und die Hauptnutzfläche (HNF)4 relativiert sich die Veränderung des Gesamtenergieverbrauchs: Pro Kopf (VZÄ) stieg der Gesamtenergieverbrauch 2019 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016-2018 nur 0,7 % an. Pro Hauptnutzfläche zeigte sich sogar ein kleiner Rückgang von 0,4 %.
Ein besonderes Jahr
Der Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2020 zeigt einen Rückgang von 8,1 % im Vergleich zu 2019 und einen Rückgang von 7 % im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016-2018. Die Abnahme lässt sich durch die Corona-Pandemie erklären, die das öffentliche Leben zeitweise zum Erliegen brachte und Universitätsangehörige dazu zwang, im Homeoffice zu arbeiten und Lehrveranstaltungen zu digitalisieren. Dass der Rückgang nicht höher ausfiel, liegt an den Unterschieden in Forschung und Lehre. In den typischen Lehrgebäuden ist ein hoher Rückgang des Energieverbrauchs zu verzeichnen, während klassische Forschungsgebäude eine grundsätzlich hohe Grundlast aufweisen (bspw. können Kühlanlagen von Chemikalien nicht abgeschaltet werden).
Ziele & Massnahmen
Reduktion des Energieverbrauchs der Universität Basel
Für ausgewählte, energieintensive Gebäude werden über einen Zeitraum von zehn Jahren Energieeinsparungen von 20 % angestrebt. Die Umsetzung der Massnahmen wird jeweils auf Grundlage der Eigentumsverhältnisse und zugehörigen Detailvereinbarungen mit den Beteiligten abgestimmt.
Sukzessive Zentralisierung der Serverräume an der Universität Basel zur Nutzung energetischer Vorteile
Inbetriebnahme des Kälteverbunds Petersplatz ab 2. Quartal 2021. So können weitere Gebäude angeschlossen und damit unwirtschaftliche Kältemaschinen ersetzt werden.
Project Management & Engineering Campusmanager
IT-Services
Project Management & Engineering
Campusmanager
Stärkere Berücksichtigung von Erneuerbaren Energien und Abwärme zur Deckung des Energiebedarfs der Universität
Realisierung von zwei Photovoltaikanlagen auf Gebäuden der Universität Basel (Pharmazentrum, Neubau DSBG); Pharma: ca. 30 MWh, DSBG ca. 120 MWh
Facilities
Verbesserung der Datenerfassung und des Monitorings im Bereich Energie & Wasser
Implementierung eines neuen Energie Management und Monitoring Systems (EMMS), um das Controlling zu verbessern und Betriebsoptimierungen umzusetzen. Erste Anwendung im neuen Kälteverbund Petersplatz ab Mitte 2021
Project Management & Engineering
Stärkere Berücksichtigung von Erneuerbaren Energien und Abwärme zur Deckung des Energiebedarfs der Universität
Ausschluss fossiler Energieträger aus dem Strommix
Wechsel des Strommixes von überwiegend Atomkraft auf 100% europäische Wasserkraft (Beim Bezug über europäischen Strommarkt. Einzelne Gebäude werden separat über heimische, erneuerbare Energiequellen versorgt.)
Vorprojekt für mindestens eine Photovoltaikanlage auf einem Gebäude der Universität Basel
Facilities
Facilities
Project Management & Engineering
Verbesserung der Datenerfassung und des Monitorings im Bereich Energie & Wasser
Bereitstellung der Daten zur Hauptnutzfläche (HNF), zur Berechnung des Energieund Wasserverbrauchs pro m2 (HNF)
Berechnung des Verbrauchs von Energie und Wasser gesamt, flächenbereinigt (nach HNF)
Immobilienentwicklung
Fachstelle für Nachhaltigkeit
Project Management & Engineering
[1] Nicht berücksichtigt wurden Gebäude assoziierter Institute, wie bspw. das Swiss TPH oder das Universitätsspital, zudem lagen bei den kleinsten Gebäudeeinheiten keine Energiebezugsdaten vor.
[2] Im Jahr 2019 betrug der Endenergieverbrauch pro Schweizer Haushalt etwa 16’ 500 kWh (Statistiken des Bundesamts für Energie (2020): Der Energieverbrauch der Privaten Haushalte 2000–2019: Ex-Post-Analyse nach Verwendungszwecken und Ursachen der Veränderungen).
[3] Vollzeitäquivalente (VZÄ) entsprechen der umgerechneten Zahl der Mitarbeitenden (100 Stellenprozent = 1 Vollzeitäquivalent) sowie die Zahl der Studierenden. Studierende werden als 0.68 VZÄ gewertet. Insgesamt wurde mit 11'716 VZÄ für 2019 und 12'012 VZÄ für 2020 gerechnet.
[4] Der Energieverbrauch pro HNF dient der Bereinigung der Daten bezüglich der Ausdehnung des Campus und der Identifizierung energieintensiver Gebäude, für die gezielte Massnahmen eingeleitet werden können.