Energie
Nach einem Anstieg des Energieverbrauchs der Universität Basel aufgrund der temporären Doppelnutzung des alten und neuen Biozentrums im Verlauf des Umzugs 2021 sank dieser 2022 auf 61.5 GWh, was einer Verringerung von ca. 4% im Vergleich zu 2019 entspricht. Seit 2021 produziert eine Photovoltaik-Anlage auf dem Pharmazentrum Strom für den Eigenverbrauch. Die Inbetriebnahme des Kälteverbunds Petersplatz führte ausserdem zu einem reduzierten Energieverbrauch durch Kältemaschinen.
Die Universität Basel arbeitet kontinuierlich daran, ihre Energieversorgung noch klimafreundlicher, ressourcenschonender und effizienter zu gestalten. Die Energiebeschaffung wird bereits seit 2020 überwiegend auf erneuerbare Quellen gestützt.1 Ausserdem werden laufend Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs identifiziert und umgesetzt.
Energieverbrauch
Die Universität Basel nutzt Energie hauptsächlich in Form von Elektrizität (ca. 58 % des Gesamtenergieverbrauchs im Jahr 2022), Fernwärme (ca. 28 %) sowie Fernkälte (ca. 3 %). Im Jahr 2021 stieg der Gesamtenergieverbrauch auf 68.8 GWh an, was auf die gleichzeitige Nutzung des alten und neuen Biozentrums im Laufe des Umzugs zurückzuführen ist. Im Jahr 2022 sank dieser wieder auf 61.5 GWh, was einer Verringerung um 3.9% im Vergleich zum Jahr 2019 entspricht. Die gegenüber den Jahren 2016 bis 2018 höheren Werte sind massgeblich auf erweiterte Datenerfassungen ab 2019 zurückzuführen.2
Eigene Stromproduktion
Im Sommer 2021 installierte die Universität auf dem Dach des Pharmazentrums ihre erste eigene Photovoltaikanlage. Für das Jahr 2022 konnten damit gut 34‘000 kWh Strom für den eigenen Bedarf gewonnen werden. Mit der auf dem Dach des Neubaus des Departements für Sport, Bewegung und Gesundheit in Münchenstein geplanten Photovoltaikanlage können zukünftig über 200‘000 kWh/a produziert werden. Weitere Installationen werden aktuell evaluiert.
Energieeffizienter Serverraum
Im neuen Biozentrum wurde ein hochmoderner Serverraum in Betrieb genommen, in welchem bereits 70 % aller Server der Universität Basel zentralisiert wurden. Diese werden durch einen hydraulischen Kreislauf gekühlt, wodurch sich der Energieverbrauch deutlich verringert.
Identifikation von Einsparpotenzialen
In den Jahren 2021 und 2022 wurden mehrere Analysen zur Identifikation von Massnahmen durchgeführt, die zu massgeblichen Energieeinsparungen führen können. Insbesondere Massnahmen im Bereich der Beleuchtung und Beleuchtungssteuerung lassen sich ohne jegliche Einschränkungen für Lehre und Forschung umsetzen. Neue Möglichkeiten der einfachen und temporären Messung des Strombezugs schaffen zusammen mit dem universitätsweit aufgebauten Energiemonitoringsystem die Grundlage für detaillierte Vergleichszahlen - nur das, was gemessen wird, kann dauerhaft verbessert werden.
Ein wichtiger Schritt zur Reduzierung des durch Kühlmassnahmen verursachten Energieverbrauchs war die Inbetriebnahme des Kälteverbunds Petersplatz im Jahr 2021. Der Kälteverbund liefert u. a. Kälte an das Tropenhaus, das Bernoullianum und die Mensa. Dadurch konnten unwirtschaftliche Kältemaschinen ersetzt werden. Andere Gebäude wie z. B. das Kollegienhaus werden dem Kälteverbund angeschlossen, sobald die eigenen Kältemaschinen nicht mehr betriebsfähig sind.
Task Force Energie als Antwort auf die Energiekrise
Aufgrund der Energiekrise wurde im Herbst 2022 die Task Force Energie ins Leben gerufen, welche aus Mitarbeitenden aus Verwaltung und Forschung bestand. Ziel der Task Force war es, in Zusammenarbeit mit den Fakultäten und Departementen Potenziale für Energieeinsparungen zu identifizieren. Die Forschung in den Naturwissenschaften und Life Sciences benötigt vielfach Installationen und Apparate mit vergleichsweise hohem Strombezug, beispielsweise für die Kühlung von Experimenten. Zugleich konnte mit den Forschenden im vergangenen Winter ein sehr konstruktiver Dialog etabliert werden, um die hohen Potenziale in diesen Bereichen zu erschliessen. Hier zeigte sich, dass das Bewusstsein und Verhalten der Universitätsangehörigen sehr wichtige Bausteine im Prozess sind.
Ziele & Massnahmen
Reduktion des Energieverbrauchs der Universität Basel
Für ausgewählte, energieintensive Gebäude werden Energieeinsparungen von 15% im Strom- und 5-10% im Wärmeverbrauch angestrebt. Die Umsetzung der Massnahmen wird jeweils auf Grundlage der Eigentumsverhältnisse und zugehörigen Detailvereinbarungen mit den Beteiligten abgestimmt.
Sukzessive Zentralisierung der Serverräume an der Universität Basel zur Nutzung energetischer Vorteile
Project Management & Engineering Campus Services
IT Services
Stärkere Berücksichtigung von Erneuerbaren Energien und Abwärme zur Deckung des Energiebedarfs der Universität
Realisierung zwei neuer Photovoltaikanlagen
Project Management & Engineering
Verbesserung der Datenerfassung und des Monitorings im Bereich Energie & Wasser
Automatisierung der Datenauswertung im Energie Management und Monitoring System (EMMS); Entwicklung eines Reporting-Konzepts für die Nutzergruppen der jeweiligen Gebäude
Project Management & Engineering
Reduktion des Energieverbrauchs der Universität Basel
Inbetriebnahme des Kälteverbunds Petersplatz ab 2. Quartal 2021. Ersatz unwirtschaftlicher Kältemaschinen
Project Management & Engineering
Campus Services
[1] Der gesamte Strommix wird bereits seit 2020 aus erneuerbaren Energieträgern bezogen. Ca. 95% des Wärmebedarfs werden durch Fernwärme bezogen und 5% durch Erdgas und Heizöl erzeugt.
[2] Seit 2019 konnten die Energieverbräuche weiterer Gebäude über Nebenkostenabrechnungen hinzugezogen werden.